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2024

Fernsehbeitrag zur Kollaboration mit Kneipenchören im SWR Kultur von Theresa Berwian

Interview im SWR2 Tandem mit Bernd Lechler

2023

"SCHADE KAPUTT" - Albumrelease 05.05.23

Spiegel Online : (Andreas Borcholte)

Als Tocotronic 2007 von der »Kapitulation« sangen, gab es noch Hoffnung: »Alle, die uns deprimieren / Sie müssen kapitulieren«, hieß es widerständig. Aber schon damals stand die Frage im Raum: »Fuck it all! / Wie soll es weitergehen?« Mehrere Krisen und eine Pandemie später malt sich jetzt die Berliner Sängerin Marlène Colle aus, wie man sich das Leben in Kapitulation vorstellen muss. Die Individuen in ihren Texten stehen kurz vor dem Ermüdungsbruch. »Das Leben ist ein kaputtes Gerät, das wir versuchen zu reparieren«, singt Colle in einem Song ihres neuen Albums »schade kaputt«, das sie jetzt als Paula Paula veröffentlicht hat. Diese Anstrengungen gehen so lange, bis der Akku irgendwann gar nicht mehr lädt und wir heulend zu unseren Kindern marschieren, heißt es in dem Stück mit dem grimmigen Gitarrenriff: »Vielleicht kriegst du’s ja hin, Sohn, die Zeit war zu knapp, / Ich hätt so gerne für dich den Jackpot geknackt, / Doch mir ist kurz vor der Erleuchtung der Motor abgekackt.« Die nächste Generation soll es also richten, für die Älteren bleibt nur, sich ausgepowert an den Straßenrand zu setzen, um den Menschen dabei zuzusehen, wie sie sich immer weiter voneinander entfremden. Colles Talent ist es, ihren Existenzialismus am Kipppunkt mit viel Humor und sicherem Blick für performative Widersprüche im Alltag zu verarbeiten. Etwa in »Digitale Augen«, das von der Unmöglichkeit handelt, beim Zoom-Date Gefühle zu entwickeln. Colle, Mitglied der Berliner Maskentheater-Gruppe Theatrefragile, veröffentlichte ihre teils auf Französisch gesungenen Chansons bisher unter dem Namen Marlène, jetzt tat sie sich unter anderem mit Kristina Koropecki (Cello, spielt auch bei Kliffs) und dem Singer-Songwriter Gisbert zu Knyphausen (Bass) zusammen, um ihren Sound mit mehr Wucht auszustatten. Ganz vollzogen ist die Kapitulation also noch nicht. (7.5)

Tagesspiegel: (Nadine Lange)

Die Band spannt in den neun Songs ein von Indierock über Folk zu Art Pop reichendes Soundspektrum auf, das die meist deutschen, aber auch mal französischen und englischen Texte aufs Feinste zum Strahlen bringt. So verwandelt sich etwa die hadernde Zoom-Date-Beschreibung „Digitale Augen“ aus einem reduzierten Klavier-plus-Drummachine-Pluckern in eine von Orgel, Cello, Bass und Schlagzeug emporgehobene Hymne – inklusive Happy End.

An die Stimmung von Charlotte Brandis Song „Frau“ erinnert die Selbstermutigungseuphorie des Stücks „Übersehen“, in dem Marlène Colle darüber singt, dass man die sorgenvollen Blicke anderer manchmal übersehen muss, um weiterzukommen. Stattdessen rät sie: „Flügel auf und Nase im Wind/ Das Leben fängt dich auf“. Genau dieser Geist des Einfach-Machens durchströmt das ganze Album und ist dabei wunderbar ansteckend.

Musikblog:


„Halt deine Fresse! Halt deine Fresse! Ich fick dich gleich!” ist das Credo, mit dem „schade kaputt“ von PAULA PAULA beginnt. Zu hören im ersten Track des Debütalbums ist eine Sprechsequenz, die von einem Ausraster eines alternden Mannes zeugt – wenn man sich einen Wutbürger vorstellen müsste, klänge er so.
Marlène Colle, die hinter PAULA PAULA steckt, unterlegt den Opener „Planeten“ schon bald mit einer simplen Klavier-Melodie, fängt nach der Aufnahme dann an zu singen: Über Testosteron, die Ausländerdebatte und über einsame Planeten, die „fliegen durch die selbe Straße“ und „Kontakt gibt es nur bei Kollision“.
Eine große Thematik, die in einer Planeten-Metaphorik eingewebt wird, so dass PAULA PAULA demonstrieren kann, wie absurd es ist, dass diverse Menschen- und Kulturgruppen zwar auf eine ignorante Art zusammenleben, aber keinen die Anliegen des anderen interessieren.
„Kaputtes Gerät“ schließt an, bricht jedoch mit der aufkommenden Melancholie des Aufmacher-Songs. Ein aggressives Riff dominiert die dreieinhalb Minuten und rückt das Album in eine punkig ranzige Aufbruchstimmung. Mit diesem Song, an dem noch Kristina Koropecki am Cello und Gisbert zu Knyphausen am Bass mitwirken, stellte sich die Band erstmalig im letzten Jahr vor.
„Doch mir ist kurz vor der Erleuchtung der Motor abgekackt“, erklärt Colle kurz und knapp in Autotune getränkt und beschreibt die Digitalisierung sowie die damit verbundene Tatsache, dass andere Generationen abgehängt werden.
Mit diesem Song manifestiert sich ein Talent der Gruppe: Die humoristische Aufmachung täuscht zwar nicht über die Ernsthaftigkeit der Themen, denen sich PAULA PAULA annimmt, hinweg. Aber sie macht das Ganze sehr, sehr viel erträglicher.
Auch „Digitale Augen“ nimmt den Ansatz auf und erzählt eine scheiternde Liebesgeschichte, die über Zoom stattfindet. Hier wird eine weitere Stärke des Albums offengelegt: Der Sound ist variabel, nie langweilig, immer virtuos und frei von Genres, aber immer brandaktuell.
So hält in der halben Stunde von “schade kaputt” eine handvoll Kontroversen Einzug, die dann nebenher kommentiert und freigelegt werden. Und das nicht alles auf Deutsch: PAULA PAULA probiert sich in „Futur Foutu“ und „Shutupandwork“ auf Französisch und Englisch aus.
Und auch, wenn man nicht wirklich verstehen mag, was Marlène Colle da von sich gibt, schafft es die Band innerhalb kurzer Zeit, eine solche ideologische Kraft und Attitüde aufzubauen, dass man spürt, was die Botschaft der Tracks und die Pointe von Colle ist: Einfach mal alles hinterfragen und dazu am besten PAULA PAULA hören.



 

2022

"DIGITALE AUGEN" - Single 02.12.22

DIFFUS Magazin: Empfehlung des Tages

https://diffusmag.de/p/empfehlung-des-tages-paula-paula-digitale-augen/

SPOTIFY: Gegen den Strom Playlist

 

"KAPUTTES GERÄT" - Single 11.11.2022

 

SPOTIFY:    Fresh Finds GSA Playlist

FEST & FLAUSCHIG: "Geiler Song" (Olli Schulz) auf Fidi & Bumsi Playlist seit 20.11.22

Andreas Borcholte (Spiegel online): „Super-Song“  auf „Abgehört" Playlist:

https://open.spotify.com/playlist/4zA9NBocBfEV5QqczkgFpo?si=16e2bbf34bc64d5c
TIDAL: "Sehr guter und wahrer Song!" TIDAL Rising Deutschland Playlist

bit.ly/TIDALRisingDE
Flux FM: Alu Rotation https://open.spotify.com/playlist/6XDqjB2z6Z10Oh5UBIhopj
DetektorFM: Rotation
Pulloverdisko:  „Krass gut!“ Rotation
Miserable Monday: „fetzt total“ Blog-Playlist bei Spotify
ct.Das Radio (Campusradio Bochum): Rotation

Hertz 87.9 (Vampusradio Bielefeld): Rotation
 

 

PRESSE ZU FEINSTOFF - EP (©Kreismusik 2020)

TAZ.blogs (Christian Ihle, 12.03.20):

Der Tocotronic-Stammproduzent Moses Schneider zeichnet sich auch für die neuste EP der Neuköllnerin Marlène Colle hinter den Reglern verantwortlich, die hier ein erfreulich rundes Werk an Berliner Chansons vorlegt:

„Die Stadt ist alle, erschöpft und grau.
Komm reiss dich zusammen, Neukölln, du weißt doch ganz genau:
Es ist nur Februar & bald ist die Sonne da!“

 

…und das ist noch nicht mal der beste Track der sechs Lieder, in denen Marlène es erstaunlich oft gelingt, aus Berliner Befindlichkeiten eine Konkretheit in ihrer Poesie zu schaffen, die über diese Stadt hinausreicht, auch wenn vielleicht nicht jeder Code für einen Auswärtigen sofort dechiffrierbar sein mag. Schönstes Beispiel ist die am Berliner Edel-Restaurant aufgehängte Geschichte „Grill Royal“

https://blogs.taz.de/popblog/2020/03/12/ep-der-woche-marlene-feinstoff-ep/

Hamburger Abendblatt (fsk, 03.03.20)

"Agnes Obel trat in der Laeiszhalle auf.

Die dänische Sängerin und Pianistin wurde in der Laeiszhalle gefeiert. Ihr Vorprogramm sorgte für eine Überraschung.

Hamburg. Ein beherzter E-Gitarrenakkord eröffnet den Abend in der Laeisz­halle. Solch harsche Klänge erwartet man nicht bei einem Konzert der dänischen Sängerin und Pianistin Agnes Obel, und Marlène Colle, die unter ihrem Vornamen auftritt, weiß auch, dass sie nur der Support ist, auf dessen angeschrägte Großstadt-Chansons Obel-Fans womöglich verstört reagieren. Aber das Publikum lässt sich bezaubern. (...) Obel hat spätestens mit ihrer jüngsten CD „Myopia“ ihr Soundspektrum weit über die Neoklassik früherer Jahre erweitert: Elektronik ist mittlerweile fester Bestandteil ihrer Musik, ebenso wie vertrackte Rhythmen und zaghafte Disharmonien. Ein Publikum, das sich auf diese Klänge einlässt, ist grundsätzlich offen für Neues, da muss sich Marlène keine Sorgen machen, zumal sie mit Songs wie „Februar“ über den nicht enden wollenden Berliner Winter ihre Zuhörer da abholt, wo sie stehen: beim Jammern übers ewige Schmuddelwetter."

SCHALL No.19 01/2020  

"Musik aus Berlin, mit all den wundervollen Worten, der Melancholie und der gebrochenheit urbanen Zweifels. Sechs kleine Lieder voller Melodien und Poesie, geboren aus liebender Aufmerksamkeit. (...) Diese kleine EP ist so warmherzig eingesungen ein Tropfen Hoffnung. Vielleicht wird Marlène ja die Weltherrschaft übernehmen, dann wäre einiges wieder gut." (Volly Tanner)

 

Gästeliste.de (01.03.20)

"Dabei hatte Agnes' Support Act, die Berliner Liedermacherin Marlène, eigentlich zuvor das ihre getan, um gerade die Kirchenatmosphäre ein wenig aufzulockern. Nicht, dass Marlène die Tradition der Verballhornung aufnimmt, die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts zu einem Comedy-Aspekt in der Unterhaltungsmusik geführt hatte (und die heute von Acts wie Max Raabe mit ironischer Distanz wiedergekäut wird) - aber es fiel schon auf, dass der leise Humor ihrer im Allgemeinen "chansonesk" angelegten Lieder wieder das altmodische Lieder-Flair jenseits des typischen Pop- oder Indie-Folk-Songs anstrebt, der ansonsten das Deutschpop-Szenerie dominiert (besonders dann, wenn sie hinter dem Piano Platz nahm)."

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